2003 war es, als ich sie zum ersten Mal sah: Gehüllt in einen dezenten Creme-Ton stand sie da auf einer Küchenarbeitsplatte und knetete – ohne sichtbare Anstrengung – geschäftig in einer mit Hefeteig gefüllten Schüssel. Ich war zutiefst fasziniert von dieser fließenden Bewegung, wusste ich doch wie mühsam es sonst ist, einen Hefeteig herzustellen. Diese erste Begegnung prägte mich nachhaltig, betrachtete ich danach andere Küchenmaschinen doch in ganz neuem Licht. Damals habe ich mir gesagt: Irgendwann, wenn du groß(bzw. in meinem Fall: älter) bist, kaufst du dir eine Kitchenaid.
Jetzt, 7 Jahre später, habe ich endlich das nötige Kleingeld zusammen, um mir eine zu kaufen. Erfreut habe ich festgestellt, dass es sie mittlerweile sogar in einem Würzburger Geschäft gibt. Also bin ich nach Würzburg gefahren um Sie mir das erste Mal aus der Nähe anzusehen. Außerdem musste ich mich ja noch für eine Farbe entscheiden – davon gibt es bei Kitchenaid ja einiges an Auswahl. Diese ganzen Modefarben (green apple, persimmon, pear, ice, etc) finde ich zwar im Laden ganz nett, würde mir derartig ausgeflipptes jedoch niemals für die eigene Wohnung kaufen. Schließlich muss alles farblich gut harmonieren. Da meine Küchewände bereits in einem kräftigen Grünton gestrichen wurden und bereits einige rote Akzente (in Form von Bildern, einem Regal sowie Tischdecken) gesetzt wurden, lag es nahe auch die Kitchenaid in einem Rotton zu kaufen. In Deutschland sind momentan nur zwei Rottöne verfügbar: Empire Red (der Standard-Rotton) sowie Candy Apple Red, der Rotton der limitierten Edition zum 90sten Jubiläum der Marke. Nachdem ich beide Rottöne miteinander verglichen hatte, hörte ich auf meinen Kopf.. Der war nämlich beim Anblick dieses metallisch funkelnden Etwas in Euphorie geraten und rief nur noch “Es glitzert! Es ist knallrot! Es ist wunderschön! Kaufen!”… Gedacht, getan:
Da ist sie nun, meine Küchenhilfe. Gekauft habe ich übrigens wirklich nur die Küchenmaschine, darin enthalten ist eine Metallrührschüssel, ein Knethaken für lockere Teige, einer für festere Teige und ein Schneebesen. Mehr benötige ich nämlich nicht – zumindest zur Zeit nicht. Ich habe sie nämlich primär zur Herstellung von Teigen angeschafft.
Warum ich Sie Edith genannt habe? Wenn Édith Piaf im Hintergrund Chansons singt, geht die Herstellung von kleinen Teiglingen viel besser von der Hand als ohne. Ganz davon abgesehen gibt es kein größeres elektrisches Gerät in meinem Haushalt, das von mir keinen Namen bekommen hat… Da bin ich eigen.